Vortragsreihe: Mit System verrückt ....

 

             Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

 

 

 

 

 

 

Van Gogh? Ach ja, dieser Irre, der sich das Ohr abgeschnitten hat .... ! - Dali? Noch so’n Abgedrehter, aber malen konnte der ... ! - Michelangelo? War das nicht der mit der Sixtinischen Kapelle? Wahnsinn, so viele Quadratmeter - und alles alleine - na ja, ... ! Kandinsky? Da hängen zwei Poster bei uns im Büro, irgend so was Geometrisches, alles ziemlich durcheinander, macht sich da aber ganz gut ... - !

 

Unzählige Definitionsversuche, viel Irritation und jede Menge „kunsthistorische Lyrik“ haben das Phänomen Kunst bisher begleitet und geprägt, (zu) viele Generationen haben mit einem Pinsel- und Tuschkasten-Trauma ihre Schulkarrieren beendet und seitdem für Kunst und Künstler allenfalls noch ein süßsaures Lächeln übrig.

Demgegenüber verzeichnen groß angelegte Ausstellungsprojekte und museale Neugründungen Rekord-Besucherzahlen. Sind letztere eher Ergebnis cleveren Marketings oder Ausdruck eines buchstäblich massenhaften Grundbedürfnisses, der Kunst näher zu kommen, sie (endlich einmal) zu verstehen?

 

Die Ziele der auf mehr als 20 Abende angelegten Bild-Vortragsreihe ergeben sich denn auch aus der Grundauffassung der Kunst als Sprache. Das, was auf den ersten Blick dem Zufall entsprungen zu sein scheint, gibt oft auf den zweiten oder gar dritten Blick seine auf eine ganz spezielle Wirkung zielende Komposition preis, die auf der ganz gezielten Anwendung künstlerischer „Sprachelemente“ beruht. Entdeckt man diese, dann kann Kunst geradezu zur Offenbarung werden!

Es ist nun einmal ein Ammenmärchen, dass Kunst grundsätzlich „zweckfrei“ sei oder zu sein habe. Auch dass der Künstler fast immer als Randfigur der Gesellschaft gesehen wird, der sich mangels einer besseren Idee und gegen alle Ratschläge der Verwandtschaft der „brotlosen Kunst“ widmet, bedarf sicher einer differenzierteren Sicht; die Beurteilungskriterien für Goethes „Faust“ und das Telefonverzeichnis von Lüdinghausen dürften sich auch unterscheiden, obwohl beide gleichermaßen als Druckerzeugnisse vorliegen….!

 

Es ist deshalb das Anliegen des Referenten - selbst akademisch ausgebildeter Künstler und promovierter Kunsthistoriker - dem interessierten Laien einen Schnupperkurs durch den kunsthistorischen Gemüsegarten von der Antike bis in die Gegenwart anzubieten, um zu zeigen, dass die Kunst ein großes zusammenhängendes organisches Ganzes bildet, in dem nichts voraussetzungslos entstand und entsteht, und dass ihre Erzeugnisse - seien sie Architektur, Skulptur oder Gemälde - nicht wie vereinzelte Fettaugen auf einer ansonsten eher mageren historischen Brühe schwimmen, sondern einem roten Faden folgen. Dieser ist für das sensibilisierte Auge deutlich sichtbar in das Band der Menschheitsgeschichte eingewebt, einer Geschichte, der die Kunst in faszinierendster Weise sowohl die Fackel voran als auch die Schleppe hinterhergetragen hat.

 

Interessiert? Da lässt sich was machen!

 

 

Termine Frühjahr 2023

 

 

 

Montag, 06.02.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 1

 

Ägypten – alles Hieroglyphen, oder was?

 

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

Ägypten! Der Begriff ist heute in oft reißerisch aufgemachten Publikationen oder gar (Wander-) Ausstellungen kaum ohne den Zusatz Geheimnis zu finden und mit Hieroglyphen dürften viele Menschen wohl das Synonym für Rätsel oder Unentzifferbares verbinden – ausgenommen vielleicht Angehörige des Berufsstandes der Apotheker, die immer noch dem Enträtseln schwungvoll handverschriftlichter Medikationen ausgesetzt sind …!

Nun ist die Jahrtausende alte ägyptische Kultur in ihren Grundzügen jedoch durch recht einfache Grundmuster bestimmt, deren Kenntnis bereits als sehr tauglicher Schlüssel Zugänge zu beachtlich großen Teilen vor allem der bildsprachlichen Zeugnisse ermöglicht. Genau hier wollen wir ansetzen und uns auf eine ikonographische Lesereise begeben, an deren Ende so manch verblüffend einfache wie schlüssige Erkenntnis stehen dürfte – aber das bleibt dann unser Geheimnis …!

 

 

 

Dienstag, 28.02.2023

 

Beginn: 19:30 h

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 9

 

Florenz, die Medici und Michelangelo I

 

 

Minden

 

Kleines Theater am Weingarten

 

Wollte man sich dem Phänomen der Renaissance ohne eine Anbindung an die Familie der Medici und „ihre“ Stadt Florenz nähern, es bliebe unverzeihliches Stückwerk! Die europäische Geschichte des 15. u. 16. Jahrhunderts hätte ohne sie einen anderen Verlauf genommen, und auch auf viele großartige Werke der Kunst müssten wir heute ohne ihr Mäzenatentum ganz sicher verzichten. Nur ist dabei auch zu bedenken, dass ihnen die Förderung von Kunst und Künstlern nicht völlig selbstlos am Herzen lag, sondern ein ganz wesentlicher Bestandteil ihres macht-politischen Programms war – im Grunde ein ganz alter Hut, der der Menschheit aber immer wieder über die Augen gezogen wurde und wird! Doch seien wir fair: Hätte Michelangelo nicht als Teenager am Hofe der Medici (geradezu wie ein Sohn Lorenzos des Prächtigen!) seine umfassende Ausbildung erhalten, wir hätten heute vielleicht Arbeiten eines guten Hand-werkers, aber nicht Werke eines zur Vollblüte gebrachten Genies mit schier unglaublichem Tiefgang.

So wollen wir uns an diesem Abend in jene Zeit und Umstände hineindenken und uns in etliche Werke einlesen, die man bislang vielleicht schon zu kennen glaubte; die Erschließung ihrer eigent-lichen Funktionen und Bedeutungen dürfte aber auch für einige erhellende Überraschungen sorgen. Versprochen!! 

 

 

 

Mittwoch, 01.03.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

Christusbild-Klosterkirche-Maria-Laach-Eifel-Mosaik-ueber-dem-Altar - Kopie

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 5

 

Streifzüge durch die christliche Ikonographie

 

Oder:

 

 Ich sehe was, was Du nicht glaubst …!

 

 

Erwitte

 

Festsaal

Marx Wirtschaft

Am Markt 11

 

 

„Du sollst Dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen,

weder von dem, was oben im Himmel,

noch von dem, was unten auf Erden,

noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist!“

 

So hat es angeblich der (liebe?) Gott befohlen, Mose hat es artig in seinem(?) zweiten Buch im 20. Kapitel als Vers 4 notiert und mehrfach (sogar unter Androhung schlimmster Strafen!) wiederholt. Und was hat es genützt? Nichts! Im Gegenteil: Man stelle sich nur einmal den Petersdom oder die Sixtinische Kapelle o h n e Bildwerke vor! Jede Wette: Kaum einer ginge hin!

Die christlich geprägte Kultur des Abendlandes quillt geradezu über vor biblisch motivierten Darstellungen in allen Sparten der Bildenden Kunst. Ja, sie spielten zu fast allen Zeiten sogar die tragenden Rollen in den verschiedenen Inszenierungen des religiösen Theaters. Die „Drehbücher“ wurden vielfach ergänzt und/oder umgeschrieben, wechselnden Bedürfnissen und Absichten angepasst; der Erfindungsreichtum der Künstler wurde stets aufs Neue gefordert, gefördert und bewundert – ihre Werke und sie selbst aber auch mehr als einmal wieder verworfen, ja sogar verdammt oder zerstört. Warum?

 

Wir wollen an diesem Abend einen Streifzug durch die christliche Bildsprache unternehmen, Hinter-gründe und Verbindungen aufzeigen, die vielleicht die tiefe Sinnhaftigkeit der einen oder anderen bisher als wenig fragwürdig empfundenen Darstellung erhellen – vielleicht aber auch manch lieb gewonnene Ansicht in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen! Aber machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild …! 

 

 

Montag, 06.03.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 2

 

Griechenland 1

 

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

Die antike griechische Kunst umweht in der landläufigen Vorstellung oft eine Konnotations-mixtur, die von „göttlicher Erhabenheit“ über sportlichen und militärisch-heroischen Kampf bis hin zu scheinbar sinnfrei museal angehäuften „kaputten Steinen“ reicht. Hier könnte man von Klärungsbedarf sprechen!

Natürlich gibt es nicht pauschal die griechische Kunst, ebensowenig gibt es ja bekanntlich die Deutschen. Nun gilt allerdings die griechische Welt der zweiten Hälfte des vorchristlichen Jahrtausends gemeinhin als die Geburtsstätte und Wiege der abendländischen Kultur auf breiter Front – der Begriff Renaissance (=Wiedergeburt) wird dem noch mehr als 2000 Jahre später Rechnung tragen. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch, dass ein wirkliches Verständnis der Neuzeit, die man in der Geschichtsschreibung mit der sog. Renaissance beginnen lässt, ohne die Kenntnis ihrer antiken Wurzeln gar nicht möglich ist!

So wollen wir uns an diesem Abend anhand vieler Beispiele mit der Bild (vielleicht manchmal sogar wild-)gewordenen  (Gedanken-) Welt der „alten Griechen“ beschäftigen und vielleicht sogar ein paar Facetten aufdecken, die bis in unser Hier und Jetzt hineinwirken, deren Ursprünge jedoch mehr als einmal verblüffen dürften. 

 

 

 

Dienstag, 07.03.2023

 

Beginn: 19:30 h

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 10

 

Die Sixtinische Kapelle als Gesamtkunstwerk

 

Oder:

 

Mose zwischen Urknall und Jüngstem Gericht

 

 

Minden

 

Kleines Theater am Weingarten

 

Man schreibt das Jahr 1475 – und das hat es aus kulturhistorischer Sicht gleich in mehrfacher Weise wirklich in sich: Papst Sixtus IV. ruft ein „Heiliges Jahr“ aus und auf den Grundmauern der mittelalterlichen Cappella Grande im Vatikan wird im Frühjahr mit dem Bau einer neuen Kapelle begonnen, die den Namen ihres Erbauers unsterblich machen soll, die Sixtina! Nahezu zeitgleich kommt am 6. März im toskanischen Caprese ein kleiner Junge zur Welt, den diese später als ihren wohl begnadetsten Künstler aller Zeiten feiern und dessen Name heute stets in einem Atemzug mit diesem Gebäude genannt wird: Michelangelo! Wenngleich der Grundkanon der bildlichen Ausgestaltung der Kapelle nicht durch ihn ausgeführt wurde, so kann er doch als deren alles überragender Vollender gelten.  Ironie des Schicksals: Michelangelo hat sich den Auftrag (eigentlich waren es sogar zwei) der Ausmalung nicht gewünscht; nach eigenem Bekunden hat er ihn bzw. sie sogar regelrecht gehasst – und er lässt den sensibilisierten Betrachter seiner Meisterwerke noch heute an seiner teils subtilen, teils drastischen malerischen Rache teilhaben!

Aber der Reihe nach: Dem Referenten wird es darum gehen, eine Vielzahl bildsprachlicher Vokabeln in einem großen Zusammenhang lesbar und verständlich zu machen. Im gigantischen Bildprogramm der Sixtina werden nicht nur Szenen des Alten und des Neuen Testaments in ihrer besonderen Abstimmung aufeinander, sondern auch in ihrer macht-politischen Indienstnahme durch Papst und Kirche erkennbar, bei der man nichts dem Zufall oder gar einer ungesteuerten Macht überlassen wollte. Nur genau da hatte man sich dann bei Michelangelo gehörig verrechnet!   

 

 

 

Dienstag, 14.03.2023

 

Beginn: 19:30 h

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 11

 

Michelangelo II, Raffael und Leonardo – Giganten der Renaissance

 

 

 

Minden

 

Kleines Theater am Weingarten

 

Eines vorab: Es wäre vermessen, wollte man die Werke dieser drei wahrlich übergroßen Gestalten der Wissenschaft (!) und Kunst an nur einem Abend auch nur annähernd erschöpfend behandeln, es könnte einfach nicht gelingen.

Wir werden dennoch den Versuch unternehmen, anhand von Schlüsselwerken den genialen Denkweisen und bildnerischen Erfindungen dieser drei Großen nachzuspüren, sie zu erschließen und zu lesen. Dabei könnte es passieren, dass selbst vermeintlich „ganz bekannte“ Werke wie Raffaels Schule von Athen oder Leonardos Abendmahl sich in ihrem ganz spezifischen Kontext als etwas entpuppen, was man nicht einmal im Traum für möglich gehalten hätte. Beispiel? Das Abendmahl ist ein Wandbild in einem ehemaligen Speisesaal eines Klosters, in letzter Konsequenz aber gar nicht für die dort speisenden Mönche gedacht und gemacht worden! Es enthält nämlich eine hochgradig politische Botschaft … aber das klären wir dann alles am 14.3.!

 

 

 

Dienstag, 21.03.2023

 

Beginn: 19:30 h

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 12

 

Die Renaissance nördlich der Alpen – von van Eyck bis Grünewald

 

Insbesondere: Der Isenheimer Altar

 

 

Minden

 

Kleines Theater am Weingarten

 

Für einen Künstler der Renaissance war ein Geburtsort nördlich der Alpen lange Zeit geradezu ein Makel. Italien war das künstlerische Mekka, in das dann auch folgerichtig viele Nord-Vertreter der Zunft regelrecht pilgerten, um zu studieren, sich handwerklich auszubilden oder sich ganz einfach unter südlicher Sonne inspirieren zu lassen. Doch sind die künstlerischen „Nordlichter“ daher eher als zweitrangig einzustufen? Mitnichten! Auch sie schufen Werke von allerhöchstem Rang mit z.T. atemberaubendem intellektuellem Tiefgang!

Als Mathis Gothart Nithart, genannt Grünewald, in den Jahren von 1512 – 1516 die Bildtafeln des sog. Isenheimer Altars schuf, konnte er kaum ahnen, dass sein Werk einmal in einem musealen Rahmen rund eine Viertelmillion Besucher pro Jahr anlocken würde, denn zu deren Erbauung hatte er es nun wahrlich nicht geschaffen. Vielmehr hatte es im Rahmen der ganz speziellen Krankenpflege der Antoniter-Mönche eine besondere Aufgabe zu erfüllen, der Begriff Psychotherapeutikum hat hier durchaus seine Berechtigung! Vieles ist schon geschrieben worden über dieses Werk, das zu Recht als eines der Hauptwerke der Renaissance bezeichnet wird. Doch oftmals bleiben dabei dennoch Details unberücksichtigt, die zu einem erweiterten Verständnis jedoch unerlässlich sind.

 

Wir laden ein zu einer „Lesereise“ durch faszinierende Bildprogramme, um das vielleicht bereits Gewusste um ein paar (entscheidende?) Aspekte zu erweitern. Vermutlich wird es einige Überraschungen geben. Wer den Referenten kennt, kann da sogar ziemlich sicher sein!

 

 

 

Mittwoch, 22.03.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 6

 

Wo bitte geht’s zum lieben Gott?

 

Oder:

 

Die Kunst in Zeiten, als das Bauen noch geholfen hat.

Teil 1: Romanik

 

 

 

Erwitte

 

Festsaal

Marx Wirtschaft

Am Markt 11

 

 

Wir Menschen neigen nun einmal dazu, um so manches gern einen Bogen zu machen – aber falls das über Türen und Fenstern geschieht, so wird daraus nicht zwangsläufig schon romanische Architektur, geschweige denn „die Romanik“, auch wenn so manche verkürzte „Stilkunde“ dies nahezulegen scheint!

Die Romanik ist weit mehr als eine einfache Stilbewegung, deren rein technische Auffällig- keiten und Eingrenzung durch nackte Jahreszahlen kaum hinreichen, ihren tiefen Sinn auch nur im Ansatz zu erfassen. Sie wird heute in der Geschichtsschreibung als eine Phase des Mittelalters gefasst, die aus dem Niedergang der Spätantike herauswächst und insbesondere auf dem Boden Deutschlands und Frankreichs ihre besonderen Ausprägungen erfährt, und das natürlich nicht ohne Grund. Doch keinem Menschen des 10., 11. oder 12. Jahrhunderts in diesen Regionen war bewusst, dass er in der Romanik lebte – diesen Begriff prägten und popularisierten französische Forscher erst um 1820!

Was aber ist das Besondere an dieser Phase der europäischen Geschichte und Kultur, und wie hat das seinen Niederschlag in der für uns noch heute sicht- und lesbaren Kunst gefunden? Unter dieser Fragestellung wird der Referent so manchen (nicht nur romanischen) Bogen schlagen und versuchen, vielleicht die eine oder andere Facette des bisher schon Gewussten abzurunden.

 

 

 

Montag, 27.03.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 3

 

Griechenland 2 – Rom 1

 

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

Der Lauf der Geschichte wurde und wird immer wieder durch kriegerische Auseinandersetzungen entscheidend beeinflusst. Wenn wir für den Beginn jener Phase der griechischen Kultur, die wir heute Hellenismus nennen, einen Auslöser suchen, dann stoßen wir direkt auf Alexander den Großen und die Eroberung seines Weltreiches. Dieses teilen seine Generäle sofort nach seinem frühen Tod im Jahr 323 v. Chr. unter sich auf, friedlich geht anders! In ihrem historischen Kielwasser entstehen noch etliche andere bedeutende Reiche, insbesondere Pergamon, das der Galater, Pontos – und Rom! Letzterem werden sich schließlich alle anderen unterwerfen müssen, aber dennoch haben sie alle ihre besonderen Fasern zum großen roten Faden der Weltkultur beigesteuert, man denke nur an den berühmten Pergamon-Altar in Berlin oder die Mozart-Oper Mitridate, ré di Ponto. Eines ist jedoch immer wieder festzustellen: Stets ist Religion im Spiel! Allen, die nach Herrschaft strebten oder diese zu verteidigen suchten, war daran gelegen, sich z.B. Stammbäume zu basteln, die sie als „nicht ganz von dieser Welt“ erscheinen lassen sollten. Wir kennen das bereits aus der ägyptischen Kultur, das Gottesgnadentum christlicher Herrscher beruht darauf, und mit exakt dieser bildsprachlichen Wurst warf noch im 21. Jahrhundert ein George W. Bush nach dem politischen Schinken. Kaum zu glauben? Dann schauen Sie doch einfach selbst!

 

 

 

Montag, 17.04.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 4

 

Rom 2 – Das Imperium

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

Im Jahr 31 v. Chr. besiegt Octavian, der Adoptivsohn und zivilrechtliche wie politische Erbe Cäsars, in der Schlacht bei Actium die Streitmacht Cleopatras VII. und ihres römischen Gatten Marcus Antonius. Vier Jahre später erhält der Sieger den Beinamen/Titel Augustus (=der Erhabene) – und Rom hat seinen ersten Kaiser! Je nach Zählweise werden ihm bis zur Herrschaft Konstantins im 4. Jh. über 60 folgen.

Durch das besondere Repräsentationsbedürfnis einer römischen Oberschicht entstehen große Kopierwerkstätten für griechische Kunstwerke, deren Reste sich nur auf diesem Umweg bis in unsere Tage erhalten haben. Die kaiserlichen Bildprogramme dienen zudem von der Münzprägung bis zum Triumphbogen der gezielten (Des-)Information der breiten Masse – das Fernsehen war halt noch nicht erfunden! 

Durch Konstantin d. Gr. erhält das Christentum das Recht zur freien Ausübung seines Kultes (übrigens ein knallhart kalkulierter politischer Schachzug des im Grunde illegitimen Kaisers!) – aber prompt sprießt am Kultur-Baum einer seiner stärksten Äste, die christliche Kunst. Dass diese natürlich auch wieder auf bereits entwickelte „heidnische“ Grundmuster zurückgreift, dürfte nun kaum noch jemanden wundern. Und dennoch könnte es sein, dass die vielen Verästelungen, die bis in unseren heutigen Alltag reichen, schier unglaublich erscheinen.

 

 

 

Mittwoch, 19.04.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 7

 

Wo bitte geht’s zum lieben Gott?

 

Oder:

 

Die Kunst in Zeiten, als das Bauen noch geholfen hat.

 

Teil 2: Die Gotik am Beispiel der Kathedrale von Chartres

 

 

Erwitte

 

Festsaal

Marx Wirtschaft

Am Markt 11

 

 

Wer schon einmal ehrfürchtig staunend in einer großen gotischen Kathedrale gestanden hat, dem mag es befremdlich erscheinen, dass der Begriff gotisch ursprünglich ganz und gar abwertend gemeint war: Er begegnet uns als arte gotico bei Giorgio Vasari im 16. Jahrhundert zum ersten Mal und ist dessen Versuch, die gotische Kunst als veraltet, ja gar als barbarisch abzuquali-fizieren, verband man doch den Untergang Roms und seiner Kultur insbesondere mit den verschiedenen Stämmen der Goten und deren Eingriffen in den Lauf der Geschichte.

Verschiedenen Eingriffen unterworfen wurden leider auch viele der heute noch existierenden gotischen Kathedralen selbst, sei es durch kriegerische Ereignisse, Unfälle oder mutwillige Zerstörungen, nicht zuletzt auch durch „modernisierende“ Umbauten.

Um eine Ahnung von der Komplexität und geradezu atemberaubenden gedanklichen wie bildlichen Dichte eines derartigen Bauwerkes zu bekommen, wollen wir uns an diesem Abend insbesondere um die Kathedrale von Chartres kümmern, in diesem Gesamtkunstwerk „blättern“ und lesen wie in einem kostbaren alten Buch. Schade nur, dass Vasari wohl nicht dabei sein wird …!

 

 

 

 

 

 

Montag, 24.04.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

Christusbild-Klosterkirche-Maria-Laach-Eifel-Mosaik-ueber-dem-Altar - Kopie

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 5

 

Streifzüge durch die christliche Ikonographie

 

Oder:

 

 Ich sehe was, was Du nicht glaubst …!

 

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

 

Text siehe

 

Mittwoch, 01.03.2023
(Erwitte)

 

 

 

Montag, 08.05.2023

 

Beginn: 19:00 h

 

 

  Vortragsreihe

Mit System verrückt

Oder: Über die Lesbarkeit von Kunst

Teil 6

 

Wo bitte geht’s zum lieben Gott?

 

Oder:

 

Die Kunst in Zeiten, als das Bauen noch geholfen hat.

Teil 1: Romanik

 

 

Greven

 

Galerie Hunold

 

Martinistraße 47-49

 

 

Text siehe

 

Mittwoch, 22.03.2023
(Erwitte)